How to / Best Practices

Mitarbeiter-Benefits – Das zeichnet einen attraktiven Arbeitgeber aus

In Zeiten des Fachkräftemangels wird jedes Argument für die Attraktivität des Arbeitgebers gebraucht. Doch welche Benefits ziehen bei der Bewerbenden überhaupt?


Im Kampf um die begehrtesten Talente ist es für Unternehmen besonders wichtig, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Die Attraktivität eines Unternehmens kann ebenfalls durch Mitarbeiter-Benefits (auch Fringe Benefits genannt) erhöht werden. Wenn diese Vorteile richtig gewählt werden, können Motivation und Arbeitszufriedenheit durchaus gesteigert werden, die Work-Life-Balance kann gefördert werden und die Mitarbeiter bleiben fit und gesund. Somit gelingt es den Unternehmen auch ihre Talente auf Dauer an sich zu binden. Doch welche Corporate Benefitskommen bei den Mitarbeitern besonders gut an und welche Vorteile bringen diese dem Arbeitgeber?

Um sich positiv von den Konkurrenten abzuheben, in Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ (für die Kampfsinnigen), locken viele Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeiterbenefits. Eine Studie von Kununu zeigt, welche Benefits sich Mitarbeiter tatsächlich wünschen. Dabei wurden die Suchanfragen genauer analysiert und die besten Kriterien wurden ausgewertet. Besonders beliebt sind bei den Arbeitnehmern flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten und überraschender Weise auch den Hund an den Arbeitsplatz mitzunehmen.

Auch unsere Umfrage hat gezeigt, dass 90% der Mitarbeiter nicht auf flexible Arbeitszeiten verzichten wollen. Andere Benefits, wie beispielsweise ein eigener Schreibtisch ist den Mitarbeitern laut unserer Umfrage eher unwichtig. Generell lässt sich sagen, dass das allgemeine Arbeitsklima für die Mitarbeiter wichtiger ist, als materielle Benefits.

 

Dennoch sind natürlich auch materielle Benefits immer gern gesehen. Auch bei den Gehaltsverhandlungen, lassen sich unterschiedliche Gehaltsvorstellungen meist durch Benefits kompensieren. Wie beispielsweise einen Firmenwagen, eine Bahnkarte, ein Mitarbeiterhandy, kostenlose Verpflegung oder Essenszulagen und Mitarbeiterrabatte sind die bekanntesten Klassiker.

Ein weiterer Klassiker ist womöglich das bekannteste Beispiel für eine Firma mit vielen Benefits: Google unterstützt ihre Googler in zahlreichen Bereichen, wie beispielsweise mit unlimitierten Ferien, Freizeitprogrammen und zahlreichen Weiterbildungen sowie die Unterstützung der Familie in jeder Lebenssituation. Wer mehr zu den Benefits von Google und deren Hintergründe erfahren möchte, kann dies im Buch von Lazlo Bock nachlesen: Essential Lessons from Lazlo Bock in Work Rules.

Zahlreiche Unternehmen wie beispielsweise KMUs haben jedoch vielleicht nicht das grösste Budget für Mitarbeiter-Benefits, wollen den Mitarbeitern aber dennoch Ihre Wertschätzung zeigen und sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Dazu haben wir auch einige Tipps und Beispiele zusammengestellt, welche trotz geringer Kosten einen grossen Effekt haben können.

Beispielsweise können schon ein kleiner Obstkorb zum Arbeitsbeginn oder Geburtstagskarten und Kuchen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ebenso ist ein Firmen-Apèro, um Zeit mit den Kollegen ausserhalb des Büros zu verbringen, wichtig und sinnvoll, nicht zuletzt um das Team näher kennenzulernen. Eine Initiative wie “bring your Family to work days” ist eine originelle Idee, einerseits den Lieben einen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben und andererseits die Firma vorzustellen und zu präsentieren.

Einige Firmen lassen sich dabei sehr ungewöhnliche, kreative Ideen einfallen, um bei den Mitarbeitern zu punkten. Wie beispielsweise Onefootball: Das Start-up entwickelte eine mobile Fußball-App und stellt den Mitarbeitern passend zum Thema einen Tischkicker zur Verfügung, sowie eine Public Viewing Arena und ein echtes Toor mit Kunstrasen.

Der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt. Jedoch sind aber auch stets die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter zu beachten, welche durchaus sehr stark variieren können. Jemand Jüngeres hat beispielsweise andere Wünsche, als die ältere Generation und auch die Wünsche von Familien unterscheiden sich von den Wünschen der Singles. Werden die verschiedenen Bedürfnisse besonders gut getroffen, kann dies beim Vergleich mit der Konkurrenz der ausschlaggebende Punkt sein, selbst wenn das Gehalt nicht höher ist. Wichtig ist deshalb besonders die richtige Wahl der Sonderleistungen und die regelmässige Überprüfung, auf deren Nutzen, Wirkung und Akzeptanz und gegebenenfalls eine Anpassung vorzunehmen.

Ein anderer Punkt, welcher beachtet werden sollte ist:  Die Mitarbeiter-Benefits nicht plötzlich einzustellen, da sich die Mitarbeiter dann möglicherweise vernachlässigt und wertlos fühlen könnten. Ebenso hat das Übertreiben und Hochschrauben der Erwartungen, welche anschliessend nicht getroffen werden, auf Dauer einen sehr schlechten Effekt auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Arbeitsdynamik. Ebenfalls einen negativen Effekt können grosse Variationen der Zusatzleistungen je nach Rang der Mitarbeiter haben. Es sollte darauf geachtet werden, dass kein Mitarbeiter das Gefühl hat, nicht genug wichtig für sein Unternehmen zu sein und am Ende der Rangordnung zu stehen.

Die Unternehmen können den Mitarbeitern extrem viele Zusatzleistungen anbieten, aber es stellt sich natürlich die Frage, was ein Unternehmen davon hat, so viel in seine Mitarbeiter zu investieren. Die naheliegende Antwort ist, dass die Firmen mit diesen Anreizen einfacher begehrte Talente gewinnen können und damit das Employer Branding stärken. Ausserdem ist es wichtig, dass die Mitarbeiter glücklich und motiviert bleiben und somit bessere Leistungen erbringen.

Auch lassen sich die Mitarbeiter indirekt beeinflussen: Durch das Bereitstellen von gesundem Essen, ernähren sich die Mitarbeiter tendenziell auch gesünder, so bleiben sie fit und gesund und sind dadurch auch leistungsfähiger. Ob solche Eingriffe zu weit gehen oder nicht bleibt eine Kontroverse, aber ist dennoch gang und gebe.

Auch die Unternehmen selbst können noch von mehr profitieren, denn die Zusatzleistungen sind in vielen Ländern steuerbegünstigt, sprich steuerfrei oder pauschal zu versteuern und deshalb entfallen für den Arbeitgeber zudem die Sozialversicherungsbeiträge. Somit handelt es sich für beide Parteien durchaus um eine Win-Win Situation. Die Arbeitnehmer sollten aber darauf achten, sich bei den Arbeitsverhandlungen nicht von zu vielen Benefits ködern zu lassen, denn diese schlagen sich leider nicht im Rentenbescheid nieder und sie können im Vergleich zu einer Lohnerhöhung jederzeit eingestellt werden.

Was sich auf jeden Fall niederschlägt ist ein gesunder Lebensstil (der natürlich zum Teil durch Benefits gefördert wird) – deshalb besser nicht einfach auf den Grundsatz nur Bares ist Wahres zurückgreifen, sondern auch die Work-Life Balance im Auge behalten!

Weitere Informationen

Wie Sie Ihre Mitarbeiter:innen weiter motivieren können, erfahren Sie in folgendem Leitfaden:

Mitarbeiterbindung

 

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